TEIL II Kapitel 7
"Die DNS-Analyse besagt, daß der Embryo nicht vom Ehemann sein
kann!"
aufgeregt
schwenkte Dr. Lambert die Ergebnisliste vor sich her, als sie in die Sezierhalle
stürmte. Nun begann der interessanteste Teil ihrer Tätigkeit als
Leichenbeschauer: Die Ermittlung des Täters. Noch nach so langer Zeit
in Diensten des Bezirksgerichtes spürte sie jedesmal diese innere Spannung,
bis der Wunsch nach Gerechtigkeit endlich durch die Enttarnung des Schuldigen
befriedigt war.
Sie hatte schon immer, noch vor der gesicherten Feststellung von Indizien,
heimlich ihre eigenen Prognosen gewagt, wer der eventuelle Mörder sein
könnte und ihre Trefferquote lag ziemlich hoch. Doch nun konnte sie
endlich eine Mitarbeiterin in ihre Gedankengänge mit einbeziehen, deren
Auffassungsgabe und Urteilsvermögen überdurchschnittlich waren.
"Was meinst Du, war es der Ehemann , oder ihr Liebhaber ? Ich tippe auf den Ehemann !"
Um so enttäuschter reagierte sie darauf, daß Adriana völlig desinteressiert mit den Schultern zuckte, als sie antwortete:
"Reine Spekulation, dafür sind doch unsere Detectives zuständig; Willst Du sie arbeitslos machen?"
Sie blickte kaum von ihrem Computermonitor hoch, mit dem sie sich nun schon stundenlang schweigend beschäftigte und alles um sie herum vergessen zu haben schien.
"Spielverderber !"
Natalie war ein wenig aufgebracht darüber, daß ihre junge Kollegin so übergroßen Eifer bei allem zeigte, was mit Computertechnik zusammen hing, anstatt ihr bei der Autopsie zur Hand zu gehen.
"Tut mir leid, ich bin zu sehr daran gewöhnt lediglich mich selbst zur Gesellschaft zu haben."
Adriana lehnte sich ein wenig steif vom vorgebeugten Sitzen, in ihrem Drehstuhl zurück und verschränkte die Arme hinter ihrem Kopf. Nat drängte es, sich Klarheit über ihre neue Kollegin zu verschaffen:
"Wieso
arbeitest Du in der Forensik-Nachtschicht ? Ich habe Deine Zeugnisse gesehen.
Du wärst überall
woanders besser aufgehoben."
"Ich bin von Natur aus neugierig, und wie könnte man einen Mordfall besser aufklären, als durch Sezieren ?"
sagte sie leichthin.Nat schnaubte verächtlich durch die Nase, um ihr anzuzeigen, daß sie sich nichts vormachen ließ:
"Hör
schon auf, Du interessierst Dich doch herzlich wenig für meine Arbeit,
trotzdem habe ich das Gefühl,
Du machst das nicht zum ersten Mal !"
Die Assistentin lächelte leicht:
"Deine
kriminalistische Arbeit hat ihre Spuren hinterlassen. Du hast recht, mein
Vater ist Humanmediziner.
Ich bin mit seinen >Studienobjekten< praktisch aufgewachsen !"
Nat blieb hartnäckig:
"Und die Nachtschicht ?"
"Das ist nur ein Job um etwas Geld zu verdienen, meine Tage brauche ich für eigene Projekte ."
Es klang ausweichend.
"In Deinen Zeugnissen steht >Doktor< Adriana Kling !"
Natalie wollte die Gunst der Stunde nutzen um hinter die Geheimnisse der Assistentin zu kommen.
"Das ist richtig,"
die junge Frau beugte ihren Kopf noch stärker in den Nacken und starrte gegen die Decke:
">Dr. für Informatik <, ich durfte die Hochbegabten-Schule besuchen."
"Bei Dir klingt das wie eine Entschuldigung", Die Pathologin war irritiert.
Das Mädchen richtete sich wieder auf und sah ihrer Chefin aufrichtig in die Augen:
"Es trägt nicht gerade dazu bei, Freundschaften zu schließen".
Nat schmunzelte versöhnt
"Nun, eine Beteiligung an meiner kleinen Wette wäre immerhin ein Anfang !"
"Du bist ganz schön hartnäckig"
gab sie klein bei, zeigte aber sofort, daß sie nicht gewillt war, sich länger in die Defensive drängen zu lassen, indem sie hinzu fügte:
"mußt Du wohl auch sein, wenn Du bei Deinem >Knight< Erfolg haben willst !"
Nat's Lächeln erstarb, dies war kein Gesprächsstoff, den sie vertiefen wollte:
"Er ist nur ein Freund" sagte sie rasch.
Adriana
wechselte sofort das Thema, beim Anblick von Natalies Unbehagen. Sie hatte
nicht vor indiskret zu sein.
"Wenn
Du schon den Ehemann zum Mörder stempelst, bleibt mir nur der Geliebte,
obwohl das widersinnig ist."
Die Mine von Dr. Lambert hellte sich wieder auf:
"Der
Verdacht fällt doch auf den Ehemann zuerst, das müßte ihn
abgehalten haben."
"Aber
er hat das stärkere Motiv. Ein unbekannter Liebhaber hätte durch
den Mord seine
Entdeckunggeradezu gefördert. Auch wenn er es als Selbstmord getarnt
hatte, mußte er
damit rechnen, daß der Fötus untersucht wird."
"Zumindest
können wir nun mit Sicherheit behaupten, daß es vorsätzlicher
Mord war, dem schwachen
Abdruck auf dem Schädel nach zu urteilen ist sie mit einem umwickelten
Gegenstand geschlagen
worden, ich werde die Kollegen vom Morddezernat gleich unterrichten."
Natalie
war im Begriff die Nummer des Hauptquartiers zu wählen, als Adriana
sie mit harmlosem Augenaufschlag ansprach:
"Soll
ich uns direkt an das Computernetz vom Hauptrevier anschließen, dann
kannst Du Deine Ergebnisse
direkt an den Captain übermitteln, das erspart den Detectives den weiten
Weg hierher!"
Nat's Kopf schnellte entsetzt hoch:
"Nein...!"
der Rest ihres Protestes blieb ungesagt, als sie den Schalk in den Augen der Assistentin sah und sie bemerkte, daß sie ihr auf den Leim gegangen war.
"Vor Dir muß ich mich in Acht nehmen, oder?"
"Nur
ein Freund!" schmunzelte Adriana hintersinnig.
2
Natalies Anruf erreichte Detective Kant gerade zur rechten Zeit. Ein besseres Timing hätte es garnicht geben können. Wenn er eins haßte, dann war es Innendienst. Diese leidigen Berichte in denen es auf äußerste Präzision und Detailgenauigkeit ankam ! Beides entsprach nicht gerade seiner Mentalität. Er liebte es locker und verließ sich auf Spontanität. Ein Ausflug in die Forensik kam daher gerade recht; noch dazu, wo Nick sich aus seiner Sicht, wieder die Rosinen aus dem Kuchen gefischt hatte und sich rechtzeitig zu einer Zeugenvernehmung aus dem Staub gemacht hatte, bevor Captain Graham die Büroaufgaben verteilt hatte.
Auch die beiden Damen in der Gerichtsmedizin waren froh über eine Abwechslung. Wenn die Dienstzeit sich in der dunklen Jahreszeit ihrem Ende zu neigte, und sich die Dämmerung nicht zeigen wollte, verging die Nachtschicht endlos langsam.
"Wir
können den Ehemann schlecht fragen, von wem seine Frau das Kind erwartete,
also hilft uns der
genetischer Fingerabdruck auch nicht weiter."
Thorben ließ sich von Natalie die verräterische Verletzung über der Schläfe zeigen, wobei er dem kaum sichtbaren Abdruck überdurchschnittlich lange Beachtung schenkte, was weniger auf seinem beruflichen Interesse begründet war, als der Tatsache, daß Nat dabei sehr dicht neben ihm stand.
"Aber er weiß sicherlich wer ihr Frauenarzt war"
Die Doktorin deckte die Tote wieder mit einem Tuch ab.
"Ja richtig, dann werde ich mal zu ihm fahren"
"Jetzt? Er wird nicht sehr begeistert sein von einem Besuch mitten in der Nacht!"
Adriana amüsierte sich über die mißlungene Bemühung des Detectives, sich auf seine Arbeit zu konzentrieren. Thorben sah sie ergeben an und lachte über sich selbst. Es machte ihm nichts aus bei einen Fehler ertappt worden zu sein. Er nahm es mit Humor. Das machte ihn sympathisch.
"Und ich hatte so gehofft, daß ich diesem Schreibkram für heute entronnen wäre!"
"Wenn das Ihr ganzes Problem ist, ich übernehme das gerne für Sie."
Der junge Mann sah seine neue Kollegin ungläubig an :
"Alles ?"
"Sie ist geradezu süchtig nach Computerarbeit" klärte Nat ihn auf.
"Oh, da kann ich sie reichlich mit >Stoff< versorgen ich bin Monate im Rückstand! Soll ich es gleich vorbeibringen?"
"Nicht nötig, ich logg mich drüben ein."
"Das ist ein hochgesichertes Polizeiprogramm !" Er sah sie skeptisch an
"Natürlich,
wie konnte ich das nur vergessen ? Ich hole die Unterlagen selbst ab, dann
lerne ich auch mal
die Kollegen vom Präsidium kennen."
lautete die Antwort und weder Nat noch Thorben waren sich schlüssig, ob sie nicht einen deutlich sarkastischen Unterton heraus hören konnten. Aber Adrianas harmloser Gesichtsausdruck verriet ihre Gedanken nicht.
Thorben's und Nat's Pieper schrillten gleichzeitig Alarm.
"Es
ist Nick, man hat eine Tänzerin vom Raven ermordet in ihrer Garderobe
gefunden. Schluß für heute
mit dem Müßiggang ."
Thorben griff nach seinem Mantel
"Darf ich Euch mitnehmen ?"
"Ich halte hier die Stellung" lehnte Adriana dankend ab.
"Was ist ?"
wollte Thorben auf dem Hinausweg wissen. Nat zuckte mit den Achseln
"Zu unhygienisch fürchte ich".
Sie nahmen Thorbens Auto. Nat war unruhig und spielte nervös mit ihren
Fingern. Der Detective fühlte sich geschmeichelt, da er es auf seine
Anwesenheit bezog. Der junge Mann griff wohlgelaunt in die Kassettenbox
und überreichte ihr erwartungsvoll seine Denverkassette.
"Nur eine kleine Aufmerksamkeit." sagte er.
Aber Nat war nicht bei der Sache. Ohne große Begeisterung murmelte sie nur ein zerstreutes
"Danke Schön".
Ihre Gedanken kreisten um das Raven. Was wenn Thorben zu neugierig war ?
Konnte Nick seine Tarnung und die seiner Gemeinde aufrechterhalten bei so
viel Polizeipräsenz. Sie machte sich Sorgen, wie immer, sobald es ihren
Vampirfreund betraf. Zumindest mußte es sich bei dem Täter um
einen Sterblichen handeln, sonst hätten die Mitglieder des Clubs die
Angelegenheit auf ihre Weise geregelt.
Thorben, der ihr die Anspannung ansah, sie aber fälschlicherweise auf
die vor ihnen liegende unangenehme Tätigkeit als Leichenbeschauer zurückführte,
entschuldigte sich sogleich für seine Unsensibilität. Beruhigend
faßte er ihre Hand und drückte sie fest.
"Ich hoffe es wird nicht ganz so abscheulich."
Nat zuckte bei der unerwarteten Berührung zusammen. Ein fast vergessener Impuls jagte durch ihren Körper. Blut schoß in ihre Wangen als Zeichen ihrer Verunsicherung. Sie fühlte sich ertappt. All die seit so langer Zeit unterdrückten Gefühle, eine plötzliche, ihr nie zuvor bewusst gewordene, unerfüllte Sehnsucht nach Zärtlichkeit brachen sich Bahn und ließen ihre Nerven überreagieren, wie einen unreifen Teenager.
<Was ist denn nur loss mit mir ? Das kann nicht so weitergehen >,
dachte sie bei sich:
<Ich mache mich ja lächerlich ! Es muß etwas geschehen. Ich
kann nicht mein Leben lang auf Nick's
Rückverwandlung warten und ihm bis dahin selbstlose und geduldige Anlaufstelle
für seine Probleme sein,
sonst gehe ich daran zugrunde! Ich kann und will meine Bedürfnisse
nicht länger verleugnen.
Ich muß mit ihm sprechen !>
Sie wollte ihre Hand zurückziehen. Aber ein rascher Blick auf Thorbens
auf die Straße gerichtetes Gesicht zeigte ihr, daß er nichts
von ihrer Gefühlsverwirrung mitbekommen hatte, denn seine Konzentration
galt gänzlich der Beherrschung der Verkehrssituation. Sie schmunzelte.
Es war schön, einen Beschützer zu haben. Er war zwar ein wenig
zu sehr von sich eingenommen, aber im Grunde ein liebenswerter junger Mann.
Ihre problematische Situation, in die ihr Umgang mit Nick sie gebracht hatte,
war nicht seine Schuld und es war angenehm seine Anteilnahme zu fühlen,
auch wenn er ihr keine wirkliche Hilfe sein konnte. Er bemühte sich
zumindest, ihr beizustehen. Er verhielt sich lediglich >menschlich<.
Sie war es nur nicht
mehr gewöhnt, daß jemand ihr seine Zuneigung in dieser Weise
zeigte. Für gewöhnlich ließ Nick sie alleine mit ihren Problemen
fertig werden.
Im Raven wimmelte es bei ihrer Ankunft bereits von Ermittlungsbeamten. Nick kam nicht um seine Kollegen zu begrüßen, er blickte nur kurz auf, als Thorben gemeinsam mit Nat den Tatort betrat. Er war viel zu beschäftigt damit, sich um Janette zu kümmern. Sein Arm lag beruhigend um deren Schultern, solange sie den Polizeibeamten Auskunft gab und er setzte all seine internen Beziehungen ein, um ihr Unannehmlichkeiten zu ersparen.
Nat
beobachtete die beiden von Weitem mit Herzeleid. Noch nie war
es ihr derart schwergefallen sie zusammen zu sehen. Sie wirkten so vertraut.
Zwischen Janette und Nick bestand eine Nähe, wie Nat sie für
sich ersehnte. Wie sehr wünschte sie sich, daß er sie so zärtlich
umsorgte.
Trotz aller Eifersucht bewunderte sie das sichere Auftreten der Rivalin.
Ohne Zweifel, sie hatte Klasse. Sie entsprach ganz der Vorstellung die Männer
nach Natalies Meinung von einer begehrenswerten Frau haben mußten.
Gewiß, Nick schätzte ihre, Nat's wissenschaftliche Kompetenz,
ihre Zuverlässigkeit und Hartnäckigkeit ihm bei seiner Rückverwandlung
zur Seite zu stehen. Sie war ihm ein prima Kamerad - aber würde es
ihr jemals gelingen, ihn dazu zu bringen, sie ausschließlich als Frau
begehrenswert zu finden ? Bisher schien es ihm jedenfalls nicht schwer gefallen
zu sein, sich zu beherrschen! Sie rümpfte die Nase über sich selbst
und versuchte ihre selbstzerstörerischen Gedanken abzuschütteln.
Selbst Thorben zeigte sich beeindruckt von der Vampirlady. Er behandelte
sie noch eine Spur höflicher, als es ohnehin seine Art war, was ihm
mit einem bezaubernden Lächeln gedankt wurde.
Dr Lambert versuchte, sich auf ihre Obduktion zu konzentrieren und sich nicht von dem enervierenden Spektakel ablenken zu lassen, das sich rund um die Nachtclubbesitzerin abspielte. Wie eine aufscheuchte Horde Bienen schwirrten die männlichen Beamten um sie herum. Selbst die unverwechselbare Gestalt von LaCroix konnte sie aus dem Dämmerlicht der rückwärtigen Räume ausmachen. Er hielt sich zwar dezent im Hintergrund stand aber jederzeit bereit einzugreifen, falls es die Situation erforderte.
Sie hatte der beschützenden Zärtlichkeit, die Nick seiner Artgenossin entgegenbrachte so lange sehnsüchtig zugesehen, daß sie sich gedankenverloren anlehnte, als sich ein kräftiger Arm um ihre eigenen Schultern legte.
"Ich sorge dafür, daß Du hier verschwinden kannst!"
Es war Thorbens Stimme, die sie auf den Boden der Tatsachen zurückrief. Nat stellte sich gerade hin, aber Thorben gefiel sich in der Rolle des Beschützers und ließ seine Hand auf ihrem Unterarm ruhen. Er wollte sie zum Auto führen.
"Natalie,
könnte ich Dich einen Augenblick alleine sprechen!"
Nick war unbemerkt neben sie getreten. Seine Stimme klang vorwurfsvoll.
"Muß ich jetzt selbst schon während der Dienstzeit um eine
Audienz bitten ?
Könnt ihr mit Euren Zärtlichkeiten nicht wenigstens warten bis..."
"Nick !"
Natalie
war empört. Sie öffnete den Mund und wollte ihm alles gleichzeitig
vorwerfen, das ihr in der letzten Stunde durch den Kopf gegangen war,
aber wo sollte sie anfangen ?
"Er ist lediglich um mich besorgt" platzte sie zusammenhanglos heraus.
"Das bin ich auch!"
"Aber er zeigt es mir wenigstens !"
"Indem er Deine Hand festhält ?" meinte Nick höhnisch.
"Zum Beispiel"
"Ich wußte garnicht, daß Du soviel Wert auf eine solch simple Geste legst!" spottete er.
Tränen schossen in ihre Augen.
"Ich muß mit Dir reden..." war alles, was sie hervorbringen konnte.
Seine Stimmung schwang sofort um. Er war entsetzt darüber sie so verletzt zu haben. Er hob abwehrend und entschuldigend die Arme:
"Verzeih,
es ist meine Schuld, ich bin nervös wegen dieser dummen Geschichte
hier.
Sie könnte eine Gefahr für
uns alle darstellen ! Ich wollte Dich nur bitten, mich sofort zu verständigen,
falls Dir an dem
Opfer irgend etwas verdächtig vorkommt."
"Du meinst..."
"Ich
glaube nicht, daß es einer der Gemeinde war, wenn doch, regeln wir
das Intern. Aber ich
bin in Sorge um Janette,
sie fühlt sich bedroht. Ich muß gleich wieder zu ihr."
Er sah die Traurigkeit in ihrem Ausdruck. Der Blick seiner stahlblauen Augen fing den ihren ein und ließ sie die Welt um sich herum vergessen. Er faßte ihre Hand um sie an seine kalte Wange zu legen, damit sie sah, daß er seine Entschuldigung ernst meinte.
"Alles
Ok Frau Doktor ?"
Nat
hielt den Atem an, als erwartete sie dadurch die Erde davon abzuhalten sich
weiter zu drehen. Der Vampir spürte natürlich ihre Erregung durch
die steigende Frequenz ihres Herzschlags und gab die Hand ein wenig schuldbewußt
frei.
Es war Nat peinlich, sich verraten zu haben. Sie hatte doch bisher ihr Versprechen,
nichts von ihm als Gegenleistung fuer ihre Freundschaft und Hilfe zu erwarten,
tapfer gehalten. Was war nur in letzter Zeit los mit ihr?
"Ich
möchte mit Dir sprechen Nick !" sie zwang sich zur Ruhe.
"Nicht hier Natalie , bitte"
auch Nick sehnte sich nach einer Aussprache, aber es war weder der Ort, noch die Zeit.
"Detektiv Knight, ihre Freundin schickt mich um sie zu suchen" einer der Polizisten deutete auf Janette.
"Gut, ich komme sofort!"
Er drehte sich im fortgehen nocheinmal um:
"Ruf mich an, Nat, ja"
Nick
ließ Nat einfach stehen. Eine kalte Hand griff nach ihrem Herzen.
Als Natalie weit nach Dienstschluß zusammen mit den Leuten vom Rettungspersonal
die Leichenhalle wieder betrat, fand sie ihre Assistentin immer noch im
Labor an. Sie wirkte etwas nervöser als gewöhnlich, so, als ob
sie erschreckt worden wäre.
"Bist Du eingeschlafen oder kannst Du Dich wirklich nicht von dem Ding trennen ?"
Nat war höchst überrascht über ihren Anblick.
"Ich bin schon weg, ich wollte nur auf meine Chefin warten, Gute Nacht".